Ein zweifellos sehr wichtiges Bauwerk für Kappeln und darüber hinaus für Schleswig-Holstein ist die Kirche, die dem heiligen Nikolaus gewidmet ist. Sie wurde 1789 - 1793 als spätbarocker Bau von Johonn Adam Richter erbaut der ein Schüler des "Hamburger Michel"-Erbauers Sonnin war. Wenn man das Kirchenschiff betritt, fällt der geschlossene Aufbau an der Ostseite auf, der alles wesentliche enthält, was auch heute einen Sakralbau ausmacht- Orgel, Kanzel und Altar. Die Logen der Grundherren haben nur Wert für den Historiker. Die zwei Emporen sorgen dafür, dass ca. 1 .200 Besucher Platz finden können. Der Altar, von Gudewerth 1641 geschnitzt, ist wesentlich älter als die Kirche und hängt an der Nordseite. Er wurde beim Neubau der heutigen Kirche aufgeteilt. Die Abendmahlszene kam in die neue Altarwand, Moses und Johannes als symbolträchtige Figuren auf den Kanzeldeckel. Im Vorraum geht man an einer Christophorusfigur vorbei, die von einem Kappelner Bürger gestiftet wurde.
Den Christophorus, als Schutzpatron der Fährleute und Furtgänger, findet man auch als Wetterfahne von 1792 auf dem Kirchturm.
Der Christophorus beherrscht das historische Denken der Kappelner so, dass er sich auch im Stadtwappen, im Kirchensiegel und im Emblem eines Sportvereins wiederfindet. Die bekannte Legende von Christophorus ist hier als örtliche Stadtsage umgestellt worden und bezieht sich auf die Zeit vor den Brücken.
Von der Ostseite des Kirchengrundstücks hat man einen guten Blick über den Nordhafen mit den Fischkuttern, die ihren Fang löschen und auch gern an Einheimische und Urlauber direkt verkaufen. Die heutige Kirche hatte eine Vorgängerin, eine Kapelle hoch auf dem Steilufer mit der zugehörigen kleinen Ansiedlung. Es war wohl so, dass der Weg von Schleswig in die Ostsee ohne einen Rastplatz zu weit war. Auch bot die günstige Lage genügend Schutz vor den Unbilden des Wetters und der Ostsee. Diese Kapelle wurde etwa im 13. Jahrhundert im Auftrag des Bischofs von Schleswig gebaut und gab dem Dorf, später Flecken und jetzt Stadt, den Namen Cappeln, heute Kappeln.