In der Prinzenstraße, der nächsten Station unseres Rundganges, gibt es mehrere schöne alte Häuser zu besichtigen, die von liebevoller Stadtsanierung zeugen. Eines ist besonders interessant, das Haus mit dem Gnadenstuhl mit der Nr. 38. Es stellt Gottvater als Pontokro d.h. als Weltenrichter dar.
Zur Erinnerung an den Stifter des Baulandes für diese Straße, es waren ca. 2,1 ha für 32 Bauplätze, bekam die Straße ihren Namen. Es war der Besitzer des Fleckens Kappeln, Prinz Carl von Hessen. Mit diesen Besitzern des Gutes Roest und damit des Fleckens Kappeln hatten die Kappelner eine lange und wechselvolle Geschichte, bestimmt von harten Auseinandersetzungen und großmütigen Stiftungen.
Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist der Auszug von ungefähr 60 Kappelner Familien im Jahre 1667 nach Arnis, die damit dem harten Regiment des Besitzers entgingen. Ein anderes Beispiel ist die großzügige Stiftung der heutigen Nikolaikirche durch den damaligen Besitzer des Gutes Roest, den Grundherrn von Kappeln im Jahre 1793, den Herrn von Rumohr.